Bild einer Schwarzhalsziegenherde im Seitenkopf
Josef und Bernhard Gröbl
  
 
 
 
 
 

Walliser Kupferhalsziegen

Die Kupferhalsziege gehört zusammen mit der Capra Sempione und der Schwarzhalsziege zu den Walliser Ziegen und weist mit ihrer Kupferfarbe
auf die gemeinsamen Vorfahren, die Kupferziegen hin. Die Rasse besitzt ein langes, zweifarbiges Haarkleid,
wobei die vordere kupferfarbige Körperhälfte durch eine scharfe Linie von der weissen Nachhand getrennt ist. Beide Geschlechter tragen kräftige Hörner und Bärte.

Die Kupferhalsziegen fallen mit ihrem attraktivem Haarkleid auf. Die Kupferfarbe ist genetisch verankert und nicht mit Ausbleichungserscheinungen durch
die intensive Alpsommersonne zu verwechseln. Während beim Ausbleichen nur die oberen Fellschichten betroffen sind, zeigt ein Blick ins Fell der Kupferhalsziegen,
dass die Kupferfärbung bis auf die Haut hinunter geht. Da die kupferfarbigen Tiere nicht ins Schema des offiziellen Rassestandards passen,
werden sie nicht ins Herdebuch des Schweizerischen Ziegenzuchtverbandes aufgenommen.

Die Widerristhöhen liegen bei den Geissen bei 75 cm, bei den Böcken bei 85 cm.

Die Gewichte liegen bei den Geissen bei 55 kg, bei den Böcken bei 75 kg.

Foto einer Wallisischen Kupferhalsziege

Herkunft und Entwicklung

Die Kupferhalsziegen haben ihre Wurzeln im Wallis, wo sie über Jahrzehnte immer wieder in Beständen der Walliser Schwarzhalsziegen auftauchten.
ProSpecieRara bringt die Kupferfarbe mit der in historischen Quellen erwähnten Kupferziege in Verbindung, die als eine Urahnin der Walliser Schwarzhalsziegen gilt.
Die Stiftung recherchierte im Herbst 2006 und stieß im Werk "Das Tierleben der Alpenwelt" von Dr. Friedrich von Tschudi, herausgegeben 1890 auf die Aussage:
"...am Rhonegletscher trafen wir ein starke Truppe großer prächtiger Tiere, auf der vorderen Körperhälfte braun, auf der hinteren milchweiss
und im Nikolaithale halbschwarze und halbweiße Prachttiere mit fußlangem Haarbehang...".

Es gab also schon vor mehr als über 100 Jahren Tiere, die den heute noch anzutreffenden Kupferhalsziegen glichen und in Koexistenz
neben den Schwarzhalsziegen lebten. Umfragen unter den heutigen Züchtern ergaben, dass 1968 noch mehrere Kupferhalsziegen im Wallis lebten.
ProSpecieRara startete im Frühjahr 2007 ins erste Jahr des Erhaltungsprojekts, das die Rettung und den Weiterbestand der Kupferhalsziegen zum Ziel hat.

Zuchtziele

Rettung eines extrem gefährdeten Farbtyps mit halswärts liegendem Farbwechsel

nicht zu langes Haarkleid (Bodenfreiheit von min. 20 cm)

Gute Mastfähigkeit

Grosse, robuste Tiere

Quelle: ProSpecieRara

Rettungsprojekt von ProSpecieRara "Gesucht: weisse und graue Walliserziegen"

ProSpecieRara: Neue Erkenntnisse bei der Farbvererbung bei den Walliserziegen