Walliser Kupferhalsziegen
Die Kupferhalsziege gehört zusammen mit der Capra Sempione und der Schwarzhalsziege zu den Walliser Ziegen und weist mit
ihrer Kupferfarbe auf die gemeinsamen Vorfahren, die Kupferziegen hin. Die Rasse besitzt ein langes,
zweifarbiges Haarkleid, wobei die vordere kupferfarbige Körperhälfte durch eine scharfe Linie von der
weissen Nachhand getrennt ist. Beide Geschlechter tragen kräftige Hörner und Bärte.
Die Kupferhalsziegen fallen mit ihrem attraktivem Haarkleid auf. Die Kupferfarbe ist genetisch
verankert und nicht mit Ausbleichungserscheinungen durch die intensive Alpsommersonne zu verwechseln.
Während beim Ausbleichen nur die oberen Fellschichten betroffen sind, zeigt ein Blick ins Fell der Kupferhalsziegen,
dass die Kupferfärbung bis auf die Haut hinunter geht. Da die kupferfarbigen Tiere nicht ins Schema des offiziellen
Rassestandards passen, werden sie nicht ins Herdebuch des Schweizerischen Ziegenzuchtverbandes aufgenommen.
Die Widerristhöhen liegen bei den Geissen bei 75 cm, bei den Böcken bei 85 cm.
Die Gewichte liegen bei den Geissen bei 55 kg, bei den Böcken bei 75 kg.

Herkunft und Entwicklung
Die Kupferhalsziegen haben ihre Wurzeln im Wallis, wo sie über Jahrzehnte immer wieder
in Beständen der Walliser Schwarzhalsziegen auftauchten. ProSpecieRara bringt die Kupferfarbe mit der in historischen
Quellen erwähnten Kupferziege in Verbindung, die als eine Urahnin der Walliser Schwarzhalsziegen gilt. Die Stiftung
recherchierte im Herbst 2006 und stieß im Werk "Das Tierleben der Alpenwelt" von Dr. Friedrich von Tschudi,
herausgegeben 1890 auf die Aussage: "...am Rhonegletscher trafen wir ein starke Truppe großer prächtiger Tiere,
auf der vorderen Körperhälfte braun, auf der hinteren milchweiss und im Nikolaithale halbschwarze und halbweiße
Prachttiere mit fußlangem Haarbehang...".
Es gab also schon vor mehr als über 100 Jahren Tiere, die den heute noch
anzutreffenden Kupferhalsziegen glichen und in Koexistenz neben den Schwarzhalsziegen lebten. Umfragen unter den
heutigen Züchtern ergaben, dass 1968 noch mehrere Kupferhalsziegen im Wallis lebten. ProSpecieRara startete im
Frühjahr 2007 ins erste Jahr des Erhaltungsprojekts, das die Rettung und den Weiterbestand der Kupferhalsziegen
zum Ziel hat.
Zuchtziele
Rettung eines extrem gefährdeten Farbtyps mit halswärts liegendem Farbwechsel
nicht zu langes Haarkleid (Bodenfreiheit von min. 20 cm)
Gute Mastfähigkeit
Grosse, robuste Tiere
Quelle: ProSpecieRara
Rettungsprojekt von ProSpecieRara "Gesucht: weisse und graue Walliserziegen"
ProSpecieRara: Neue Erkenntnisse bei der Farbvererbung bei den Walliserziegen
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